Freitag, 29. Juni 2012

Fundgrube Für Freunde?

Zuerst sei mal klar gestellt: Ich für meien Teil halte ja überhaupt nichts vom Internetdating. Und obwohl ich selbst ein Hardcorezocker und noch dazu ein Nerd vor dem Herrn bin, weiß ich meine "echten" Freunde zu schätzen..

Trotzdem gehöre ich zu der Ausnahme, die sagen kann: Ich habe meinen Mann übers Netz gefunden - und meine Seelenverwandte auch.

Hahaha... jahhh... ich weiß. Ich würde jedem anderen auch den Vogel zeigen. Aber es ist eben Tatsache. Seit mehr als vier Jahren, lebe ich mit meinem Mushu glücklich zusammen und möchte keinen Augenblick missen. Auch wenn das natürlich nicht immer so war. 

Bevor wir uns liebten, knallten wir uns gegenseitig ab.
Wir spielten zufällig im selben Couunter-Strike-Clan und jeder wusste, dass wir uns nicht ausstehen konnten. Ich ging ihm mit meinem endlosen Gequatsche auf den Geist. Er nervte mich mit seinen unzähligen Messer-Kills. Als wir uns Monate später aber persönlich beim Clantreffen in Lübeck kennen lernten, wuchs die Sympathie - an jenem Abend sogar ins Bodenlose. Und obwohl knapp 300 Kilometer und diverse Männerbekanntschaften meinerseits zwischen uns lagen, brachte er mich tatsächlich dazu ihm Treue zu schwören, Ausbildung, Familie und Freunde hinter mir zu lassen, und zu ihm zu ziehen.  Ich bereuhe es nicht einen einzigen Augenaufschlag lang und wenn er mich denn dann irgendwann fragt, schafft er es wohl auch noch mich vor den Altar zu schleppen - igittich, is das ekelhaft morantisch, nicht wahr...?

Nun, der Nerd sucht natürlich seinesgleichen und das World Wide Web bietet dafür unzählige Communities. Bietet dieser dann auch noch einen öffentlichen Chat, findet der Ottonormalverbraucher dort Männlein und Weiblein, die sich gut und gerne den ganzen Tag ein nicht vorhandenes Reallife aus der Tasche lügen, sich artikulieren wie die dreckigste Fischmarkt-Hure - das ist dann wohl meine Spezialität - und stundenlang über moralische Vorsätze und pseudopolitische Themen diskutieren. Die Chance, dort jemanden "kennen zu lernen" ist dementsprechend gering. Natürlich führt man hier und da tiefsinnigere Gespräche. Natürlich gibt es den einen oder die andere, mit der man auf einer Wellenlänge ist. Aber einen waschechten Seelenverwandten, wie nichtmal Hollywood ihn sich aus der Rippe schneiden kann? Niemals! - Ähm, doch!

Beautyful Soulmate <3
Meine kleine Pummelfee Jeanna aka "So 'ne Mutti will ich auch mal werden" alias "Terminator-Assi-Bitch schmeißt mit Tankstellen wenn du mir blöd kommst" hatte ich hier und da natürlich schon gelesen. Aber Interesse bestand keines. Auch von ihrer Seite nicht. Und eigentlich warteten wir beide auf ganz andere Leute zum Quatschen, als wir eines abends um 22 Uhr im Chat saßen und uns nun wohl oder übel miteinander zufrieden geben mussten. Nun, das taten wir. Geschlagene acht Stunden.
Wir haben uns in dieser kurzen Zeit bepisst vor Lachen, unsere familiären Probleme analysiert und interpretiert und wir stellten fest, wie ähnlich wir uns doch sind, ohne es wirklich zu sein.
Und nach diesen acht Stunden mussten wir die Feldstudie starten und herausfinden, ob es sich dabei um ein Internetphänomen handelt oder wir uns tatsächlich so bombig verstehen.

Glücklicherweise ist die Entfernung zwichen uns nicht allzu groß, also fuhr ich zwei Wochen später zu ihr. Wir waren richtig aufgeregt, als wäre es ein Date mit dem Schulschwarm, dem man schon seit Ewigkeiten nachrennt. Man sollte nun meinen, zwei Typen wie wir, zeigen sich die Bude, lustige Videos im Netz oder gehen vieleicht noch in eine Bar um einen Cocktail zu schlürfen. Tatsächlich aber saßen wir bis tief in die Nacht auf der Couch und redeten, redeten, redeten... bis es wieder hell wurde. Und ich hätte noch ewig dort bleiben können, hätte mein Mann nicht das Auto gebraucht.

Total unschuldig: Jeanna & Roxx
Seit jenem Tag ist Jeanna für mich aus meinem Leben nicht mehr wegzudenken. Sie gibt mir Kraft wenn es mir schlecht geht - das geht soweit, dass mein Mann mich in schlechten Zeiten auf Jeanna-Kur schickt - und hat immer ein offenes Ohr. Wir sind nicht immer einer Meinung, hören uns die der anderen jedoch immer an und überschütten uns mit Eimern voller Tolleranz. Wir holen uns gegenseitig auf den Teppich und schimpfen, wenn wir uns bescheuert verhalten, und das alles immer mit einem Lächlen auf den Lippen.

Ja, ich kann mit geschwollener Brust sagen, dass ich meine Liebsten zufälligerweise aus dem Internet habe, so blöd das auch klingen mag.
But don't mind, ich lache trotzdem hämisch und nicke ungläubig, wenn mir jemand sagt, sein Partner ist aus dem Netz.

Mittwoch, 27. Juni 2012

"Mutti Ist Die Beste"

Heute möchte ich etwas über die besten Menschen der Welt schreiben: Mütter.

Abgesehen davon, dass sie dich monatelang mit sich rumrtagen und unter Schmerzen aus ihrer "Huha" pressen, gehört dir den Rest deines Lebens ein Teil von ihnen. Sie opfern eine Menge Nerven und erziehen dich. Sie bringen dir bei, was es bedeutet geliebt zu werden und wie es sich anfühlt, wenn du sie entäuscht. Sie formen dich, ohne dass du dich verbogen fühlst, lehren dich, ohne dass du dir belehrt vorkommst...

Awesome Mama <3
Natürlich hat nicht jeder ein gutes Verhältnis zu seiner Mutter und es soll ja auch Frauen geben, denen jeglicher mütterlicher Instinkt fehlt. Bei einigen ist dieser zu sehr ausgeprägt, bei anderen kaum - und es reicht trotzdem. Auch Mütter sind nicht unfehlbar und manchmal wissen sie es auch einfach nicht besser.

Einige Mütter erdrücken dich mit ihrer Liebe, aus Angst dich zu verlieren. Andere schenken dir Freiheiten und lassen dich Fehler machen, vor denen sie dich nicht schützen können. Manche haben es nicht so mit dem Körperkontakt, während wieder andere dich bis zu deinem letzten Atemzug in den Armen halten.

Es ist meiner Meinung nach auch ein seh mütterlicher Zug, dir jeden Fehler zu verzeihen. Ob du nun eine Vase zerschmissen hast, fürs Kiffen in der Öffentlichkeit festgenommen wirst oder aus Schlamperei Tausende von Schulden gemacht hast - sie steht hinter dir, schimpft vielleicht, aber lässt dich nicht auflaufen.

Um das zu verdeutlichen, will ich kurz eine Geschichte erzählen:

Mit sechzehn war ich lange Zeit im Krankenhaus. Die Ärzte wussten nicht, was mir fehlte, und meine Mutter schleppte mich von Arzt zu Arzt. In erster Linie ging es ihr dabei darum, mir meine Schmerzen zu nehmen. Die Diagnose ist bis heute noch nicht klar. Es gibt natürlich Ideen, aber Klarheit besteht bis heute nicht. Damals allerdings, sagte man uns, es wäre in inoperabler Tumor am Hirnstamm.

Na, wer fühlt sich da schon wohl?
Ich hatte und habe fürchterliche Angst vor Ärzten und Krankenhäusern und das erschwerte natürlich einiges. Meine Mutter war deshalb immer da. Deshalb, und auch weil ich den, geschmacklosen Krankenhausfraß nicht mochte, fuhr sie jeden Tag hunderte Kilometer, um bei mir zu sein und mir etwas selbst Gekochtes zu bringen. Sie hielt meine Hand während schmerzhafter Eingriffe und las mir während der Wartezeiten vor. Sie lachte über meine wirklich geschmacklosen Witze über meinen Tod, obwohl sie selbst wohl nur weinen wollte und spielte mit mir "Stadt, Land, Krankheiten". Sie tröstete mich, meine Freunde, meine Klassenkameraden und kämpfte für Behandlungen, die meine Krankenkasse nicht übernehmen wollte. Sie war für mich da, während niemand für sie da war. Damals war mir das natürlich überhaupt nicht klar. Heute weiß ich es besser...

Wie man hier lesen kann, geht es mir gut und ich lebe. Wir haben es also geschafft.
Ich für meinen Teil kann sagen, dass dies eine der vielen Zeiten war, die ich nur deshalb überstanden habe, weil meine Mutter mir da durchgeholfen hat.

Und wenn sie mir heute auf den Keks geht, weil sie mich links liegen lässt, andere für sie wichtiger sind, oder sie mich nicht ausreden lässt, weil sie mir wiedermal total unbeabsichtigt nicht zuhört, denke ich an diese Zeit und muss schmunzeln.

Was ich damit sagen will ist, dass deine Mutter eine dumme Kuh sein kann. Sie kann zurückgeblieben sein oder selbstsüchtig, verrückt oder anstrengend. Aber sie bleibt deine Mutter, auch mit Fehlern. Und wenn du zurückdenkst, hat sich vielleicht mehr für dich getan, als dir damals klar war. Das solltest zu zu schätzen wissen. Du solltest sie zu schätzen wissen.



Dienstag, 26. Juni 2012

Schubbser für Scheißtage - Teil II


Dienstag – Vorübergehender Höhenflug

Du bist voller Tatendrang. Deine Woche begann vielleicht schlecht, aber darüber bist du hinweg. Du hast Ziele, große Ziele! Und du hast die Energie sie umzusetzen – komme was da wolle!

Einmal Welt umarmen zum mitnehmen, bitte.
Aber manchmal ist Gott oder Göttin oder Shiva oder Allah oder wer auch immer, einfach nicht auf deiner Seite. Der Tag hat so gut begonnen... Du hast einer 16-jährigen Hauptschulabsolventin eine Perspektive gegeben. Morgen geht sie zum Vorstellungsgespräch und hat wirklich gute Karten. Du hast der nervigen Kollegin, die wirklich so niemand leiden kann, dabei unterstützt ihre Exell-Tabelle so zu bearbeiten, dass sie diese nicht jeden Tag neu formatieren und mit der Arbeit von vorne anfangen muss. Zum Dank hatte sie den ganzen Tag gute Laune und sich sogar dazu durchgerungen, dir einen schönen Feierabend zu wünschen. Dein Stromanbieter hat dir mitgeteilt, dass die letzte Abrechnung ein Fehler war und du nicht nachzahlen musst, sondern sogar noch wieder etwas zurück bekommst. Dein Sohn wurde befördert und dein Freund hat endlich einen Job gefunden, der ihm gefällt und von dem ihr beide leben könntet....
Und du kommst nach Hause und möchtest noch zum Sport. "Bääm!" sagt dein Körper, - "Pew Pew!" sagt dein Geist. Du bist so vital und im Gleichgewicht. Also fährst du nicht mit dem Auto ins Fitnessstudio, sondern mit dem Rad – scheiße, die gute Laune schießt dir aus allen Körperöffnungen!

Und dann passiert es:

Dein Handy klingelt und deine Freundin heult Rotz und Wasser in den Hörer, so dass es dir fast den Hals runterläuft. Und du denkst dir schon: "Auch das biege ich wieder hin! Heute kann mir keiner was!"
Aber du liegst falsch. Und sie quengelt dir die Diagnose ins Ohr, die dich wie ein Roundhousekick in die Fresse trifft: Rückfall. Krebs.....

Singin in the rain? STFU!
Just in diesem Augenblick lässt du das Rad fallen, das du bis eben festgehalten hast. Es fängt an zu regnen. Du weißt nicht, welche tröstenden Worte du deiner Freundin gesagt hast, aber irgendwie beruhigt sie sich und ihr beendet das Gespräch.
Du stehst da, irgendwo in den Wallachutten, bist mittlerweile klatschnass und dein Rad liegt da. Du hast das Handy noch in der Hand. Du bewegst dich nicht. In deinem Kopf findet binnen Minuten die Schlacht um Mittelerde statt und es gibt keinen Gewinner. Weil du schmerzlich feststellt, dass es keinen Einen Ring gibt. Kein Ambrosia. Keinen Stein der Weisen... Die ganze Welt scheint plötzlich auf deinen Schultern zu liegen und das Wort "Hilflosigkeit" kann nicht im Ansatz beschreiben, wie suspekt und irreal diese Situation ist, in der du schreien, heulen und um dich schlagen möchtest und nicht fähig bist auch nur eines davon zu tun.

Du kannst zwischen Kennedy und Oswalt eine Freundschaft binden, wochenlang von nichts leben und trotzdem glücklich sein, du kannst Junkies auf den richtigen Weg bringen und Tolkiens Meisterwerke auf Französisch lesen.

Aber du kannst nicht alle retten und das musst du akzeptieren..

"The greatest thing, you'll ever know is just to love and be loved in return" – David Bowe




Eventuelle Ähnlichkeiten mit realen Personen sind rein zufällig. Alle Begebenheiten sind vollkommen frei erfunden. 
 

Samstag, 23. Juni 2012

Schubbser für Scheißtage - Teil I

Montag – Das Fiasko beginnt

Du machst die Augen auf und willst sie eigentlich direkt wieder schließen. Geht aber nicht, weil die Arbeit ruft. Und der Montag beginnt, wie er im Buche steht: nämlich so richtig beschissen!

Die Klamotten, die du anziehen willst sind in der Maschine und noch nicht trocken, weil du im Wochenendkater vergessen hast das Scheißteil anzustellen. Die Schuhe passen nicht zu deinem Sekundäroutfit, weil deine beste Freundin sich die neuen Stiefeletten "ausgeliehen" hat... vor drei Wochen... ohne zu fragen... und war damit im Urlaub... in Schottland!

Kennt wohl jeder: Kater-Montage
Das fällt dir aber erst wieder ein, als du merkst, dass dein Kaffee irgendwie wie toter Büffel von vorgestern schmeckt – weil du vergessen hast den Filter zu wechseln. Als wär' das alles nicht schlimm genug, springt die Karre nicht an und der Bus kommt zu früh. Naja, eigentlich springt das Auto nicht an, weil du dachtest, du schaffst die letzten zehn Kilometer noch auf Reserve; und eigentlich bist du diejenige mit Verspätung und der Bus fährt nur planmäßig...

Ist aber alles nicht so wild, denn als du endlich auf der Arbeit ankommst, wo du als Sozialarbeiter tätig bist, erwartet dich bereits die augenkrebs-bunte Kollegin mit dem Modeschmuck-Kirsch-Ohrringen und der Tunika in orange und rosa vom Schlussverkauf der 1988er Jahre. In Ihrer ekelhaft gutgelaunten Hackfresse steht ein "Mein Wochenende war wunderhüüübsch"-Grinsen und in der linken hält sie für dich einen Kaffee von vor zwei Stunden – naja, immerhin besser als der von vor zwei Tagen. Während du dir die langweiligen Infos über ihr total verkrüppeltes Sexualleben anhörst, über das sie sich so freut, sitzt an deinem Schreibtisch schon der erste Sozialschmarotzer um dir auf den Geist zu gehen.

Der Checka an deinem Schreibtisch ist aber wirklich total benachteiligt und an nichts Schuld. Ganz im Gegenteil: Der Junge denkt sogar mit, indem er sich seine 150Euro-Buffalo-Armani-Gucci-Hose gleich neunzehn Nummern zu groß kauft, damit sein Komplexe auslösender Mini-Pippimann vielleicht doch noch reinwächst. Und überhaupt: Kann ja keiner wissen, dass Hartz-IVler kein Ausbildungsberuf ist. Dann war das elendig lange Bewerbungen schreiben ja total umsonst! Mist verdammter...

Aber irgendwie überlebst du den Tag. Zumindest bis dein auf Kumpel machender Chef seine inkompetente Nase in dein Büro schiebt und mit dir über Jahresausgleiche sprechen will. Zu viele Ausgaben, zu wenig Resultate, meint er. Zu viele zurückgebliebene Talkshowassis und zu wenig Hirn für die heutige Jugend, denkst du. Das sagst du ihm aber natürlich nicht, weil just in diesem Augenblick deine Tochter anruft, die mal wieder total blank ist und "finanzielle Unterstützung" braucht. Das bedeutet de Fakto: Ihr Auto is' im Arsch, die Wohnung ist hässlich und es wird auch längst mal wieder Zeit für einen neuen Rechner. Dein Sohn ist da anders. Der niestet sich direkt bei dir ein und frisst dir die Haare vom Kopf, ohne dich dabei ständig um Erlaubnis zu bitten.

Entspann dich, Baby
Nachdem du diesen total unverschuldet beschissenen Arbeitstag überstanden hast, kommst du nach Hause, wo dein total überqualifizierter aber arbeitsloser Freund nichts mit sich anzustellen weiß, außer 'ner Runde Matratzensport bei dem er dir ein bisschen deinen - nach deinem Geschmack - viel zu fetten Arsch versohlen möchte, obwohl er das längst mal bei seinem eigenen Sohn hätte in Angriff nehmen sollen.

Wenn dein Montag so läuft und du ihn trotzdem gemeistert hast, setz' dich doch einfach mal hin, trink ein Glas Wein oder rauch' einen fetten Joint (jeder nach seiner Facon) und denke dran: Das ist alles nicht deine Schuld. Und wenn doch? Scheiß drauf! Das will eh keiner wissen. Denn wenn es hart auf hart kommt, reicht eine Entschuldigung für alles:

Neben glänzenden Erziehungsmaßnahmen, Talenten auf sämtlichen musischen Bereichen, gewissenhafter Arbeitsweise und einem Charakter den man nur lieben kann – bist auch Du nur ein Mensch :)

"Nehmen sie die Menschen, wie sie sind, andere gibt es nicht" – Konrad Adenauer




Eventuelle Ähnlichkeiten mit realen Personen sind rein zufällig. Alle Begebenheiten sind vollkommen frei erfunden. 

Freitag, 22. Juni 2012

Ein Freund.. Ein Guter Freund...

Man sagt, "Der Mensch ist ein Gewohnheitstier" - und ich denke, das ist eine der verdammt existenziellsten Wahrheiten, die mir jetzt so auf die Schnelle einfallen. Nicht, dass ich grade über solche Wahrheiten nachdenken würde... Ich komme viel mehr darauf, weil ein geliebter und geschätzter Mensch gerade in einer Situation ist, in der ich sein Problem zwar nachvollziehen, sein Verhalten aber überhauptnicht verstehen kann...

Nun, das ist natürlich nicht sein Fehler. Und meiner sowieso nicht.

Roxx aka the frog: FUUUUUUU?
Die Krux bei der Sache ist wohl die mit dem Gewohnheitstier. Was ist das Schlimmste, was dir je passiert ist, was das Beste? Ab wann steigt dein Hormonbarometer von "neutral" auf "hibbedi-habbedi-happy", wann sinkt es auf "FUUUUUUUUUUUU verpiss ju, biaaatch". Und die Zellen in der Hirnwand, die für das Mitgefühl zuständig sind, müssen natürlich auch noch entsprechend ausgeprägt sein, damit man begreifen kann, wieso das Barometer gerade Seilspringen spielt.

Wenn ich also sage "ich erlebe grad die schlimmste Zeit meines Lebens", ist das für den nächsten wiederum nur eine Lapalie. Ein weiterer ist geschockt vor Entsetzten, gemessen an den eigenen Erfahrungen. Das kann ein abgebrochener Fingernagel sein, der Tod eines lieben Menschen oder der Verlust von Haus und Hof.

Und was macht man jetzt in einer solchen Situation? Nun, zumindest ist es wohl ziemlich unklug sich gegenseitig anzumachen. Denn meistens ist es dann vorprogrammiert, dass Dinge gesagt werden, die zwar so gemeint sind, aber ohne entsprechende Seifenblasen verpackt, erheblichen Schaden anrichten können. Als Freund oder Freundin ist man vielmehr dazu verpflichtet, geduldig zuzuhören und gut zu zusprechen - zumindest solang wie es einem möglich ist.

Ich nehme an, dabei ist nicht wichtig, ob es der Fingernagel war oder der Weltuntergang, sondern dass wir ein Ventil haben, um unserem Unmut Luft zu machen und zu wissen, dass es jemanden gibt, der auch den Fingernagel ernst nimmt.

Also ist es wahrscheinlich sinnvoll, sich beim nächsten Mal ein Herz zu nehmen und genau das zu sein: ein guter Freund. Ich für meinen Teil weiß, dass das manchmal echt nicht leicht ist, aber es  ist sozusagen unsere Pflicht. Und Pflichten machen eben selten Spaß.

Mittwoch, 20. Juni 2012

Om mani padme hum - oder: ein Trip mit Fremden

Wenn wir kleine Kinder sind, wird uns beigebracht, dass wir mit Fremden nicht mitgehen dürfen. Aber diese Einstellung behalten wir für gewöhnlich auch bei, wenn wir alt genug sind, einschätzen zu können, welche Fremden gefährlich für uns sind und welche nicht. Dies ist eines der Attribute, das bei jedem Menschen anders ausgeprägt ist. Und bei mir ist das so...

Vor einigen Jahren schnappte ich mir mein gespartes Trinkgeld, das ich mir redlich verdient hatte, aus Zeiten, in denen ich mir die sich ständig wiederholenden Geschichten besoffener Bargäste und Ratschläge noch besoffenerer Weltenverbesserer anhören musste. Das gehört zu einer guten Thekenschlampe eben dazu..

Ich schnappte mir also die Kohle, kaufte mir ein Flugticket für 99 Cent plus Steuern & Co und flog nur mit einem Rucksack, einem chinesischen Halsketten-Glücksbringer meiner Mutter und diversen Quick-Snap-Kameras nach London. Ich kannte keine Sau und erstmal in London angekommen, hatte ich auch keinen Plan wo ich überhaupt war. Mein Ziel: Ich wollte mit so wenig wie möglich soviel wie möglich sehen. Und ich sah eine ganze Menge.


Arrival in Limerick
Ich kam über eine ehemalige Arbeitskollegin in einer Lehrerfamilie unter, danach bei einer Bekannten von ihnen. Dort lebte auch eine Austauschstudentin aus Frankreich. Um einen Luftzug meiner frisch gewonnenen Freiheit mitzuerleben, flogen wir gleich darauf weiter nach Südirland - damals waren die Billigflieger wirklich noch billig. Am Flughafen gabelten wir ein Mädel aus Trinidad-Tobago auf und zu viert mieteten wir uns einen Kleinwagen und genossen Pubs, Folkmusik, die Cliffs of Moher und den Connomara National Parc. Nachts schliefen wir zu viert in dem kleinen Ka. Wir waren uns vollkommen fremd. Wir verbrachten ein tolles gemeinsames Wochenende und blieben danach leider nicht so intensiv in Kontakt, wie wir es uns vielleicht wünschten.

Cliffs of Moher

Wieder in England, begannt mein wahrer Trip thru GB. Ich fuhr mit dem überteuerten Zug nach Winchester und schwor mir, neben dem tatsächlich sehr erfurchtgebietenden Besuch der Tafelrunde und des Gartens von Eleonore von Aquitanien, nie wieder so viel Geld für eine so geringe Strecke hinzublättern. Ich hielt Wort und fuhr von da an nur noch mit dem "goldenen Daumen". Die Tatsache, dass es November und arschkalt war, sorgte unter anderem dafür, dass ich nie lange auf eine Mitfahrgelegenheit warten musste.
So beispielsweise Rita.
Rita* kam gerade von einem Blondie-Konzert, zumindest glaubte das ihr Mann. In Wirklichkeit hatte sie sich an der Küste mit einem amerikanischen Soldaten getroffen, in den sie sich unsterblich verliebt hatte. 

Stan und Ray*
Über Salisbury, wo ich meine Ratte Emma bei Stonehenge kennen lernte, fuhr ich Richtung Glastonbury. Auf dem Weg dort hin stieg ich immer wieder zu sehr merkwürdigen Leuten ins Auto. Alle waren sie herzensgut zu mir. So wie Stan und Ray*, zwei Väter, die mich mitnahmen und bei denen ich auch unterkam, da die örtliche Jugendherberge geschlossen hatte - für gewöhnlich kommen eben keine Touris im dicksten Winter. Die beiden gaben mir nicht nur ein Bett und etwas zu essen, sie zeigten mir auch die Gegend, machten einen Tagesausflug mit mir und wir "aßen jede Menge Sandwiches" - falls ihr versteht... :D
Auf dem Glastonbury Tor lernte ich einen weiteren Fremden kennen, der mich durch Nebel und Ödland auf sein Zimmer brachte, wo ich ihm die Karten legte. Scheinbar sagte ich ihm das Richtige, denn er lud mich zum Essen ein und brachte mich am nächsten Tag über die Grenze nach Wales - was für ihn ein Umweg von ca 80 Kilometern war.

Nachdem ich in Glastonbury war, hatte ich eigentlich kein richtiges Ziel mehr. Ich wollte Menschen treffen, ihre Geschichte hören. Und das geht ganz wunderbar an einer Motoway-Auffahrt Richtung Norden. Ein alt eingesessener Trucker aus dem Sherwood Forest hielt für mich und ich fuhr seine gesamte Tagesstrecke bis nach York mit. Wir redeten den ganzen Tag und waren trotz unseres wirklich großen Altersunterschiedes total auf einer Wellenlänge. Er brachte mich an ein Hotel in der Nähe dessen, wo auch er und seine Truckerkollegen unterkamen. Dann lud er mich in seinem Führerhäuschen zum Truckerabendbrot ein. Anschließend gab es Yorkshire Carbarett inmitten einer Horde alter, bulliger Trucker. Ich verstand kein Wort. Aber ich fühlte mich wohl. Und so sicher wie kaum je wieder in meinem Leben. Wir blieben in Kontakt, bis heute.

Jetzt wo ich an ihn denke, könnten wir mal wieder telefonieren...

Monk Sam
Weiter Richtung Norden geriet ich in eine der wenigen heiklen Situationen. Ich faselte etwas von 9 Millimetern und wurde mitten im Nirgendwo auf der Landstraße zum Arsch der Welt rausgeschmissen. Es war besser so, das wusste ich. Aber es war kalt, wurde dunkel und ih fand mich schon damit ab, diese Nacht unter freiem Himmel zu verbringen, als Bhudda mir Sam' schickte.

Roxx an der schottischen Grenze
Im ersten Augenblick glaubte ich, der Typ wäre einfach nur ein bisschen plemmplemm. Wie sich herausstellte ist er bhuddistischer Mönch und kam er grade von der Montage. Er fuhr mich über die Grenze nach Schottland, hielt dort sogar für mich und bannte den Moment für mich auf Quick-Snap. An der Jugendherberge angekommen, stellten wir fest, dass auch diese geschlossen war. Er nahm mich deshalb mit zu seiner Frau nach Hause. Als diese mein chinesisches Halskettchen sah, schrie sie "Om mani madme hum"*², riss ihren Mann aus dem Gebet und schmiss die Katze raus, damit Emma es sich gemütlich machen konnte. Ich durfte baden und sie liesen etwas vom Chinesen kommen. Am nächsten Tag fuhr Sam mich an seinem freien Samstag zwei Stunden nach Edinburgh, damit ich eine gute Stelle für den nächsten "Hitch" hatte. "Never move to Glasgow" sagte er mir noch zum Abschied, "Girl there have scars." Ich nahm es mir zu Herzen.
Wir simsten lange Zeit noch, dann verlor ich Handy und Nummer...

Nun, ich könnte jetzt noch stundenlang so weitermachen und von Leuten erzählen, mit denen ihr euch weder identifizieren könnt, noch das ihr sie eventuell mögen würdet. Fakt ist auf jeden Fall, jeder dieser Menschen hätte mich im Schlaf aufschlitzen können. Und ich hätte viele Buden leerräumen und jede Menge Autos stehlen können. Und da ja ständig alles eine Moral haben muss, und ich mir die Mühe ja nicht grundlos mache, möchte ich euch doch das eine auf den Weg, wohin er euch auch führt, mitgeben.
Da draußen lauern viele Gefahren, das ist kein Geheimnis. Und ich rate niemandem, es mir einfach nachzumachen. Doch wenn ich eines gelernt habe in meinem bisher doch recht jungen Leben, dann ist es Folgendes:

Wenn du nicht bereit bist einem Fremden zu vertrauen, wirst du nie erfahren, inwieweit er bereit ist, die zu vertrauen. Es gibt so viele wunderbare Menschen da draußen. Lass dich nicht von den paar faulen Eiern abschrecken. Genieße das Leben und teile es, besonders mit dem Unbekannten von der Straße.



* Alle Namen geändert
*² Ein Mantra: http://de.wikipedia.org/wiki/Om_mani_padme_hum








Montag, 18. Juni 2012

Progression In A Lifetime

Aaaaach wie die Zeit vergeht... Dank sozialer Netzwerke haben wir die Möglichkeit, mit allem und jedem in Kontakt zu bleiben - machmal ja auch, obwohl wir es garnicht wollen. Doch oft finden sich da allerhand alte Bekanntschaften wieder, die man sonst so wahrscheinlich nie wieder gesehen hätte. So war es mir heute eine besondere Freude mit einem wirklich sehr alten Bekannten zu plaudern (Beste Grüße an bastiansbeitrag.de).

Nach solchen Begegnungen ist es immer wieder ein Highlight zu sehen, wie die Leute sich entwickelt haben. Die beliebte "Marken-Sau" hängt als Drogie auf Supermarkt-Parkplätzen rum und weiß nichts mit sich anzufangen, die "Unbeliebte" gründet Familie und wird in kürze Mutter. Der "Freigeist" und der "Klassenclown" schicken Witz-Mails von der Buchhaltung in die Personalabteilung, weil sie zu faul sind, die zwei Türen weiter zu laufen....

Es hat sich doch alles ganz anders entwickelt, als man es noch vor 15 Jahren erwartet hatte. Geht mir selbst ja genauso. Leider wurde keine Greenpeace-Aktivistin aus mir. Aber ich glaube, da wo ich jetzt sitze, passe ich eh viel besser hin.

Während meiner Zeit als Teenager hatte ich einen Freund, der bei... ich nenne es mal "personellen Veränderungen im Freundeskreis"... stets von Panik gepackt wurde. "Wir verlieren uns aus den Augen" hieß es da. Und meistens stimmt das auch.
Schließlich entwickeln wir uns alle weiter und glücklicherweise nicht grundsätzlich in die selbe Richtung. Wäre ja auch strunzenlangweilig.

Dennoch bin ich ganz froh, dass gewisse Bande über Ausbildungen, Studienplätze, Umzüge oder Heirat hinweg Bestand haben. Zum einen deshalb, weil es aufregend ist, den weiteren Werdegang alter Freunde zu beobachten, zum anderen weil für mich persönlich diese Menschen mehr Wurzeln bedeuten, als das Haus in dem ich aufgewachsen bin oder das Lieblingsspielzeug aus der Kindheit (in meinem Fall eine Plüsch-Hyäne).

Die sozialen Netzwerke helfen dabei ungemein. Und die anderen 98 Prozent der Freunde auf Facebook - oder wo auch immer ihr euch so rumtreibt - dienen immerhin der Unterhaltung. Denn, seien wir mal ehrlich, auch wenn uns diese ganzen Pseudo-Freunde oft genug auf die Eierstöcke gehen, müssen wir doch regelmäßig über sie lachen.

Und was eure Grundschulmitschüler betrifft, euren ersten Freund / eure erste Freundin, die Klassenlehrerin von damals oder das Mädchen / der Junge, der euch in der Kindergartenzeit ständig nachgerannt ist... springt mal über euren Schatten und added sie nicht nur, sondern sprecht sie mal an. Ihr wärt überrascht, was die so alles zu erzählen haben....


Viertelfinale ohne Tymoschenko

Quelle: dpa
Olé, geschafft, die Deutsche Nationalelf hat's in das Viertelfinale geschafft. Auch wenn Dänemark sich mehr als wacker geschlagen hat - zumindest empfinde ich das so als Frau, die weiß was "Abseits" ist.

Schön ist ja auch, dass die EM überhaupt so stattfindet, wie sie es jetzt tut. Natürlich fehlen namhafte Politiker im Publikum, doch die Deppen die glauben, aus diesem sportlichen Ereignis eine politische Hatz machen zu müssen, können wegen mir eh gern zu Hause bleiben. Möge man den Vergleich finden wie man will, aber als in Korea und Japan gespielt wurde, hat auch niemand geschrien "Befreit die nuklearen Massenvernichtungswaffen nebenan!"

Wieso also eine verrätersiche Betrügerin frei lassen, die ganz zu Recht im Knast sitzt? Die Rede ist von Julija Tymoschenko, ehemalige Ministerpräsidentin der Ukraine, mediengeile Politikerin und verurteilte Verbrecherin. Das Fräulein sitzt nicht etwa ein, weil sie gegen massenhaftes Hundeschlachten in der Ukraine  protestiert hat, - generell wird die EM ja auch nicht deshalb von Politikern boykottiert - sondern wegen Veruntreuung und weil sie ziemlich unpatriotische Erdgas-Verträge mit Russland gemacht hat, die in die eigenen Staatskasse ein Leck von 135 Millionen geschlagen hat. Ihr werden auch noch andere Schandtaten unterstellt, beispielsweise Mord, aber wir wollen ja bei den Fakten bleiben.

Quelle: dapd
Fakt ist, Millionen Ukrainer haben Bandscheibenvorfälle und die deutsche Charité interessiert es einen feuchten Dreck, doch die Gasprinzessin heult und die Berliner kommen geflogen. Fakt ist, dass Tymoschenko außerdem nach wie vor eine der reichsten Personen in der Ukraine ist - und das mit Sicherheit nicht wegen ihrer Wohltätigkeit. Fakt ist auch, dass Knast kein Zuckerschlecken ist - nirgendwo auf der Welt. Dort sitzt sie zu Recht und ein blauer Fleck hier oder die Anschuldigung ein Wärter hätte grob zugepackt da, setzt dies meiner Meinung nach keinenfalls außer Kraft.

Wieso also dieses Pseudo-Märtyrum, dass die europäischen Medien ihr zu schustern? Ehrlich gesagt habe ich keine Ahnung. Was ich als Journalistin aber weiß ist, dass zumindest deutsche Redaktionen zur Zeit auf eine negative Berichterstattung über Tymoschenko sehr allergisch reagieren. Das habe ich selbst mit auferlegter Zensur erfahren. Nun, zumindest ist das Internet halbwegs frei...

Es wird also berichtet von der armen Politikerin, die im Gefängnis misshandelt wird und ein allgemeiner Aufschrei geht durchs Land, der dies missbilligt. Natürlich halte ich auch nichts von Misshandlungen, egal wo und wann, aber es geht bei so was ja auch immer um den Blickwinkel und dessen Darstellung - zumindest sehe ich das so. Und wer Tymoschenkos Werdegang mal etwas zurück verfolgt, der wird schnell einsehen, dass die Dame stets wusste, sich medial in Szene zu setzen...

Und was ist die Moral von der Geschichte? Vermutlich die, die es immer ist: Nicht alles glauben was man sieht, liest und hört. Es kann niemals verkehrt sein, etwas zu hinterfragen und sich selber schlau zu machen!

In diesem Sinne: Free ur mind und habt Spaß an tollen Fußballspielen in Polen und der Ukraine!

Samstag, 16. Juni 2012

Die Inspiration Des Bösen

Habt ihr schon einmal einen Film gesehen, ein Buch gelesen oder ein Spiel gezockt, bei dem der ultimative Bösewicht einen wirklich guten - und damit meine ich einen scheinbar wasserdichten - Plan zur Verwirklichung seines Ziels hatte? Natürlich vereitelt der hero of the day den Plan, rettet die Welt und kriegt das Mädchen.

Aber habt ihr euch schonmal gefragt, woher diese üblen Pläne stammen und - wenn sie wirklich gut sind - wieso sie nicht jemand als Vorlage nutzt, in der Hoffnung dem Reallife sind die Helden ausgegangen?

 Quelle: metalgear.wikia.com
Diesen Gedanken fasste ich zum ersten Mal bewusst, als ich mit 12 Jahren den Spionagethriller Metal Gear Solid auf der Playstation spielte. Die Erste. Ihr wisst schon: Das graue Plastikteil mit endlosen Ladezeiten und wirklich schlechter Grafik.
Für alle die, die es nicht kennen: Eine Gruppe ehemaliger Militärspezialisten entführt die richtigen Schlipsträger und Wissenschaftler und baut einen riesigen Blechhaufen, der einen Raketenabschuss-Arm hat, mit de nukleare Langstreckenraketen durch die Gegend katapultiert werden können.
Klingt so wie ich es jetzt darstelle nach absolutem Humbug, aber das ganze war echt richtig gut dargestellt und erklärt. Vielleicht war es für mich so realistisch weil ich so jung war, doch mir schoss sofort der Gedanke in den Kopf: "Wieso macht das eigentlich keiner nach?"

Zu abgehoben? Okay.

Quelle: moviemaze.de

Nehmen wir Filme wie "Mord nach Plan". Das ist der mit Sandra Bullock als Polizisten-Kampflesbe mit 17 Sinnen für Verbrechen und die Vorgehensweisen von Kriminellen. Zwei versnobte Schüler glauben den totalen Überblick von Polizeiarbeit zu haben und bringen eine Frau um. Legen falsche Fährten und führen die Cops an der Nase rum. Natürlich werden sie geschnappt, aber wenn ihr mich fragt nur deshalb, weil es im Drehbuch steht. Die hatten's echt drauf, die zwei...


Ich meine, ist diese Frage so unberechtigt? Kann dergleichen nicht eine Inspiration sein für Leute die das Potenzial zum absoluten Bösewicht haben?

Und mal andersrum gefragt: Welches kranke Hirn denkt sich solche Sachen aus? Ich meine, besitzen Autoren und Entwickler 'ne Saisonkarte im örtlichen LSD-Lager oder sind das Dinge, die ihnen schon jahrelang im Kopf rumschwirren und das ist ihre Art, ihre teuflischen Pläne umzusetzen?

Natürlich hat bisher niemand einen Metal Gear Rex gebaut und glaubt man den Medien, gibt es auch keinen perfekten Mord. Nicht, dass ich bereit wäre auf derartige Umterhaltung zu verzichten. Mir persönlich sind coole Widersacher ja tausendmal lieberals schmierige Helden, aber der Mensch hat schon so viel kranke Scheiße verzapft, da ist der Pool an Ideen in Multimedia & Co. doch ein Auffangbecken an musischer Unterstützung..... Oder nicht?

Freitag, 15. Juni 2012

Und Alles Wird 19...

Schonmal Stephen King gelesen? Ich glaube, so gut wie jeder Bücherwurm hat mal so 'ne King-Phase. Die einen kommen drüber weg, die anderen nicht.

Mein Mann fand den Dunklen Turm lange vor mir.









Doch selbst die, die schon viel King gelesen haben, wissen oft nicht, dass der gute Mann mit 19 den Einfall hatte Tollkien nach zu eifern und einen Epos zu erschaffen, gegen den Bilbo Beutlin aussieht wie der gewöhnliche Rentner aus dem Wohnheim neben an. Meine bessere Hälfte tauchte eines Tages mit diesem Epos bei mir auf: Sieben Bände lang, geschrieben in einem Zeitraum von über 30 Jahren.

Donnerstag, 14. Juni 2012

Roland On My Mind

Man erlebt es wahrscheinlich alle Jahre wieder, stets abhängig davon, wie oft man liest, dass man die letzte Seite eines Buches umblättert und gleich mehrere Wahrheiten auf einen einprasseln. Die Eine gleich zu Beginn, denn sie ist es, die so selten, so kostbar und so oft gelogen ist:

1. Das war das verdammt-nochmal-beste-Buch, das ich jemals gelesen habe!